Neue Exxon-Anleihen: DWS darf Fehler der Deutschen Bank nicht wiederholen

Pressemitteilung
Frankfurt 10.10.2024

Die Deutsche Bank hat sich laut Medienberichten[1] an der Auflage neuer Anleihen des Öl- und Gaskonzerns Exxon Mobil[2] beteiligt. Der Wert liegt demnach bei über 170 Millionen US-Dollar, die Laufzeit soll bis zum Jahr 2074 betragen. Angesichts der massiven fossilen Ausbaupläne von Exxon Mobil ist das ein Widerspruch zum Klimaversprechen der Deutschen Bank, „die Treibhausgasemissionen aus unserem Geschäftsbetrieb und aus unseren Portfolios bis spätestens 2050 auf netto Null zu senken.“[3]

Laut der von urgewald gepflegten Global Oil and Gas Exit List (GOGEL) ist ExxonMobil der sechstgrößte Öl- und Gasproduzent weltweit und steht auf Rang 7 der weltweiten Konzerne mit den größten kurzfristigen Expansionsplänen im Öl- und Gasbereich. Nach letztem Stand erforscht oder entwickelt ExxonMobil neue Öl- und Gasfelder in 39 Ländern weltweit. Gegen Vorstöße einzelner Investoren für stärkeren Klimaschutz ging Exxon Mobil sogar gerichtlich vor. 

Julia Dubslaff, urgewald-Finanz-Campaignerin, sagt: „Solche Anleihen unterstützen Exxon Mobils klimaschädliche Geschäftsstrategie, dazu gehören auch die weltweiten fossilen Expansionspläne des Konzerns. In diesem Fall sichert sich Exxon sogar frisches Geld bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Die Deutsche Bank hilft erneut einem großen Öl- und Gaskonzern und ignoriert eigene Klimaversprechen.“

DWS, die Investment-Tochter der Deutschen Bank, nutzt seit Jahren ihre Stimmrechte bei Exxon-Hauptversammlungen und hat seit 2022 immer wieder Vorstandsmitglieder nicht bestätigt. Ebenso führt sie seit Jahren Gespräche mit dem Konzern über dessen sogenannte Netto-Null-Ziele. Als Mitglied der Net-Zero-Asset-Managers-Initiative bekennt sie sich zum Ziel der Klimaneutralität bis 2050.[4]

Julia Dubslaff kritisiert: „Dass Exxon beim Klimaschutz beratungsresistent ist, muss der DWS inzwischen klargeworden sein. Wie lange soll so ein Engagement noch als Ausrede dienen, um weiter in Exxons klimaschädliches Geschäft zu investieren? Will sie an ihrer Klima-Glaubwürdigkeit arbeiten, darf die DWS diese langfristigen Exxon-Anleihen nicht zeichnen."

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    Julia Dubslaff
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