Talanx

Hauptversammlung

Informationen zur Hauptversammlung 2024 folgen

 

 

 

Hauptversammlung 2023

Kurz vor der Hauptversammlung 2023 hat Talanx neue Regeln für fossile Energien veröffentlicht. Die zentrale Ankündigung: Neue Greenfield Öl- und Gasfelder werden ab 1. Juli 2023 nicht mehr versichert. Nach Allianz, Munich Re und der eigenen Tochter Hannover Re ist Talanx damit der letzte große deutsche Industrie-Versicherer, der diesen Schritt vollzieht.

Des Weiteren schließt Talanx nun auch „alle alleinstehenden Ölkraftwerke“ und direkt mit neuen Greenfield-Feldern verbundene Ölinfrastruktur (neue Tanklager und Pipelines) aus. Die Versicherung neuer Gasinfrastruktur und neuer Gaskraftwerke bleibt allerdings weiterhin möglich. Ebenso können in Ländern mit hohem Kohleanteil am Energiemix neue Greenfield-Gasfelder nach wie vor nach Einzelfallprüfung versichert werden, was aus Sicht von urgewald eine gravierende Ausnahme darstellt. Immerhin gilt für die Arktis ein grundsätzlicher Ausschluss neuer Projektversicherungen auch bei bestehenden Öl- und Gasbohrungen.

Der Konzern verpasst die Chance, seine Konkurrenz zu überholen, indem auch die Versicherung von Gasinfrastruktur und -kraftwerken ausgeschlossen wird. Das ist inkonsequent und entgegen Forderungen der Klimawissenschaft. Denn Expansion in diesen Bereichen zementiert die Nutzung von Gas auf Jahrzehnte und lenkt Ressourcen von der wirklich benötigten Energiewende ab. Zudem ist die Ausnahmeregelung auf Länderebene gefährlich: Die Erschließung neuer Gasfelder zum Beispiel in Südafrika und Australien könnte damit noch versichert werden. Wir fordern Talanx auf, seine neue Richtlinie dringend nachzubessern und Expansion kategorisch auszuschließen.

Der Elefant im Raum: Gasinfrastruktur – Versicherer werden ihrer Verantwortung nicht gerecht

Talanx setzt mit den neuen Regelungen für fossile Energien die internationale Dynamik fort, dass Versicherungsunternehmen beginnen, die Forderungen der Klimawissenschaft aufzunehmen – auch unabhängig von einer Mitgliedschaft in der Net Zero Insurance Alliance. Insgesamt geht die Branche jedoch nicht weit genug. Zu den Hauptversammlungen aller großen deutschen Versicherungen (Hannover Re 3.5., Talanx und Allianz 4.5. sowie Munich Re 5.5.) fordert urgewald umfassendere Ausschlüsse für fossile Energien: Der Elefant im Raum ist insbesondere Gasinfrastruktur. Selbst die fortschrittlicheren Versicherungen, die ihre Klimaverantwortung gerne herausstellen, halten sich in dem Bereich alle Türen offen. Der weltweite massive Ausbau von Flüssiggasterminals für den Import als auch Export zieht jedoch die Erschließung neuer Gasfelder nach sich. Wenn Versicherer Infrastruktur in Richtlinien nicht ausreichend adressieren, erledigen sie eine wichtige Hausaufgabe aus Klimasicht nicht. In dem Bereich müssen alle Versicherungen dringend nachbessern, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen als Klimavorreiter gerecht werden wollen.

Hinweise: 

urgewald unterstützt die Gegenanträge des Dachverbandes Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre zu den Hauptversammlungen der Versicherer:
https://www.kritischeaktionaere.de/hauptversammlungen-2023/

Einblicke in die bisherige Arbeit von urgewald zu Talanx: https://www.urgewald.org/talanx

 

07.05.2024
virtuell

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