Geldgeber des LNG-Booms: Aktivist*innen konfrontieren Deutsche Bank

Pressemitteilung
Frankfurt, New York 28.06.2024

Der weltweite Boom der Flüssigerdgas-Industrie ist ohne internationale Banken nicht denkbar. Vor kurzem hat der Report „Banking on Climate Chaos“ offenbart, dass sie diese klimaschädliche Industrie mit Milliardensummen versorgen.[1] Im Rahmen einer globalen Protestwoche gegen LNG-Finanzgeschäfte haben internationale NGOs heute einen offenen Brief an die Deutsche Bank sowie sieben weitere europäische und japanische Banken verschickt. Darin fordern die 32 beteiligten Organisationen, keine neuen LNG-Terminals mehr zu finanzieren und Kompensationen für verursachte Schäden zu leisten. In Deutschland haben neben urgewald die Deutsche Umwelthilfe und Andy Gheorghiu Consulting unterzeichnet. 

Offener Brief an LNG-Finanzierer: https://t1p.de/7ue62

Regine Richter, Energie-Campaignerin bei urgewald, fordert: „Die Deutsche Bank muss aufhören, die Klimakrise durch die Finanzierung neuer LNG-Terminals weiter zu befeuern. Das muss sie in der neuen Öl- und Gasrichtlinie, an der sie arbeitet, festschreiben. Ansonsten wäre diese kaum ernstzunehmen.“

Der Brief reiht sich ein in eine globale Aktionswoche gegen die finanziellen Unterstützer der LNG-Industrie im Rahmen des „Summer of Heat“[2]. Fast 200 Aktivist*innen aus Gemeinden am Golf von Mexiko sind nach New York gereist und haben seit Montag täglich vor den Zentralen involvierter Finanzinstitutionen (Blackrock, Bank of America, Sompo, Chubb, AIG, MFUG, Mizuho) demonstriert. Donnerstagnachmittag lokaler Zeit besuchten sie auch die US-Niederlassungen von Deutsche Bank, ING und Santander.

Der an die Bankenvertreter*innen überreichte offene Brief formuliert, welche Schäden unter anderem die zahlreichen LNG-Terminals entlang der US-Golf-Küste verursachen. Neben massiven Klimaschäden haben sie schwere Folgen für die lokale Natur und die Gesundheit der Menschen vor Ort. In Texas und Louisiana sind vor allem Menschen in wirtschaftlich benachteiligten Gemeinden mit vielen Indigenen, Schwarzen und People of Color betroffen. 

Roishetta Sibley Ozane, Gründerin des Vessel Project of Louisiana und Gulf Fossil Finance Koordinatorin, sagt: „Wir sind umgeben von industrieller Verschmutzung, die unsere Kinder krank macht, unsere Luft und unser Wasser vergiftet. Die Fischer in unseren Gemeinden verlieren ihre Lebensgrundlage. Wenn Banken aufhören solchen Umweltrassismus zu finanzieren, können sie dazu beitragen, systematische Ungleichheit zu beenden und eine Zukunft zu sichern, in der alle Gemeinden in einer sauberen und gerechten Umwelt leben.“ 

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    Bild Anprechpartner   Regine Richter

    Regine Richter
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