Hätte sich das Wachstum der Erneuerbaren Energieträger doch nur an seinem Bart orientiert. Wir hätten jetzt 100 Prozent Erneuerbare in unseren Strom- und Wärmenetzen, das deutsche Kohlezeitalter wäre längst Geschichte und die Atomkraft nur noch eine Fußnote in der Wikipedia. Aber so naiv war Michael Sladek nie. Zu glauben, dass alles einfach wird. Nichts wird einfach so. Fortschritt wird mit Händen, Schweiß und manchen Tränen gemacht. Dafür ist er ein leuchtendes Vorbild. Nie hat er sich beirren lassen von all den Zweifler*innen. Seine Visionen hat er radikal pragmatisch verfolgt. Er hat es verstanden, Geld als Gestaltungsmittel für eine bessere Welt zu nutzen. Am Ende hat er unser Energiesystem verändert. Und unzählige Menschen begeistert. Menschen, die nun trauern.
Die Nachricht über Michael Sladeks Tod hat uns bei urgewald tief getroffen. Einen solchen Menschen hätten wir gerne viele weitere Jahre an unserer Seite gewusst. Mit all seiner Energie und Wärme. Als Inspirationsquelle. Als Begeisterer. Als jemand, mit dem wir herzlich gelacht haben.
Sein Wunsch wäre es sicher, das Trauern bald zu beenden. Schließlich haben wir keine Zeit zu verlieren. Die Energiewende passiert ja nicht von allein. In dem Sinne werden wir weitermachen, unbeirrt, auch gegen scheinbar unüberwindbare Widerstände. So würde ihm das gefallen. Dass die Kraft, die er gesät hat, auch ohne ihn wächst und gedeiht.
