Fortum Hauptversammlung: Finnland muss Uniper auf Klimakurs bringen

Pressemitteilung
Helsinki/Berlin 25.03.2019

Hauptversammlung in Helsinki

Die morgige Hauptversammlung des finnischen Energiekonzerns Fortum ist für den Klimaschutz in Deutschland und Europa von großer Bedeutung. urgewald-Energieexperte Sebastian Rötters wird den Konzernvorstand in einem Redebeitrag dazu auffordern, seinen Einfluss auf Uniper geltend zu machen und von dem deutschen Energieversorger umgehend einen Kohleausstiegsplan zu verlangen.

Das teilstaatliche Energieunternehmen Fortum ist mit nahezu 50 Prozent Aktienbesitz seit Sommer 2018 mit Abstand größter Anteilseigner der deutschen Uniper. Während das Unternehmen offensiv mit den eigenen Bemühungen um Dekarbonisierung wirbt, emittiert Uniper pro Jahr mehr Kohlendioxid als das gesamte Land Finnland. Fortum ist damit für enorme CO2-Emissionen aus Kohle- und Gaskraftwerken in ganz Europa mitverantwortlich. Um glaubwürdig zu bleiben, muss Fortum diesen Widerspruch schnell auflösen.

„Wir erwarten, dass Fortum von Uniper einen Kohleausstiegsplan verlangt, der in Einklang mit den Pariser Klimazielen steht. Die Empfehlungen der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission reichen dafür nicht aus. Insbesondere eine Inbetriebnahme des Kraftwerks Datteln 4 wäre ein fatales Signal“, sagt Sebastian Rötters, Kohle-Campaigner bei urgewald.

Das angekündigte Ausscheiden von Vorstandschef Klaus Schäfer und Finanzvorstand Christopher Delbrück zum 31. August 2019 bietet zudem die Möglichkeit für einen personellen Neuanfang bei Uniper im Sinne einer klimagerechten Konzernstrategie. „Bei der Auswahl des neuen Uniper-CEO führt kein Weg am größten Anteilseigner vorbei. Fortum steht in der Verantwortung, die richtige Auswahl für einen klimagerechten Umbau zu treffen“, so Rötters.

Zur Hauptversammlung wird das europäische Klimaschutz-Netzwerk Europe Beyond Coal zusammen mit Greenpeace Nordic eine neue Analyse zur Mitverantwortung von Fortum für die Gesundheitsfolgen der Uniper-Kohlekraftwerke präsentieren, deren Emissionen für schwere Atemwegserkrankungen und vorzeitige Todesfälle verantwortlich sind.

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    Stefanie Jellestad
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