Am 26. Januar hat der US-Vermögensverwalter BlackRock den traditionellen Brief von Direktor Larry Fink an CEOs und Klienten veröffentlicht. Eine Reihe von Umweltschutz und Menschenrechtsorganisation, darunter auch urgewald, hatte mit ersten Bewertungen der im Brief geteilten Versprechen zum Klimaschutz reagiert.
Das US-Netzwerk "BlackRocks Big Problem", in dem auch urgewald Mitglied ist, hat nun eine detaillierte Analyse der von Larry Fink angekündigten Maßnahmen zur Klimaverantwortung veröffentlicht, die wir ins Deutsche übersetzt haben.
Larry Finks Brief: Unsere detaillierte Analyse
Die diesjährigen Briefe stellen eine wichtigen Positionswechsel für den größten Vermögensverwalter der Welt dar. Sie bauen zudem auf einigen der Versprechen auf, die Fink in seinem Brief aus dem letzten Jahr abgegeben hatte, und die in Richtlinien resultierten, die von BlackRock über das Jahr 2020 umgesetzt wurden. Die Details der Umsetzung, der tatsächliche Effekt in der Praxis und die Ankündigungen an sich lassen noch viel zu wünschen übrig.
Am 26. Januar veröffentlichte Larry Fink seinen traditionellen Brief an CEOs und an Kunden, unterzeichnet von BlackRocks Global Executive Team. Ähnlich wie im letzten Jahr, geht es in den Briefen vor allem darum, wie BlackRock plant die Klimakatastrophe und ihre weitreichenden Folgen zu adressieren, beziehungsweise wie BlackRock seine Rolle in unserer sich wandelnden Welt sieht. Dieses Jahr erkennt BlackRock nun auch seine immense Macht und die damit einhergehende Verantwortung an.
Wie in Finks vorherigen Briefen, hätten die Positionen und angekündigten Veränderungen in der Theorie das Zeug die Finanzindustrie und wie sie die Kliamkrise sieht grundlegend umzukrempeln. In der Praxis fehlen bei der Umsetzung jedoch leider die Details und der tatsächliche Effekt der Ankündigungen auf das Tagesgeschehen lässt viel zu wünschen übrig. Der Brief enthält Zugeständnisse, die bei konsequenter, ambitionierter Umsetzung einen wichtigen und dringend notwendigen Einfluss im Kampf gegen die Klimakrise haben könnten. Doch an Konsequenz und Ambition fehlt es leider. Die Ankündigung enthält klaffende Lücken, die unbedingt angesprochen werden müssen.
Die Wissenschaft lässt absolut keinen Zweifel daran: Innerhalb der nächsten zehn Jahre müssen wir das Maß an freigesetzten Emissionen radikal einschränken und bis 2050 auf "Netto-Null"-Emissionen kommen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu reduzieren. In den Kernaussagen der diesjährigen Briefe geht BlackRock kaum darauf ein, wie der Vermögensverwalter sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele zur effektiven Reduktion von Emissionen konkret erreichen will. Zudem übergehen die Briefe größtenteils die Menschenrechte, die Rechte indigener Völker und die Rechte traditioneller Landbesitzer, die von der Industrie für fossile Brennstoffe und von Firmen, die Abholzung betreiben, gefährdet sind.
Im Folgenden gehen wir Schritt für Schritt auf die Details BlackRocks neuer Position und Versprechen ein. Dabei stellen wir heraus, was gut ist, was schlecht ist, was fehlt und was die notwendigen nächsten Schritte sind.
Unsere wichtigsten Empfehlungen an BlackRock, die wir später in der Analyse erläutern, sind:
- "Klimaneutralität" muss konsequent definiert werden mit einer Betonung auf Dekarbonisierung and Klimagerechtigkeit. Dabei muss es kurz- und mittelfristige Ziele geben.
- Ein "Klimaneutralität bis 2050"-Ziel einzurichten ohne dabei im Detail auf Folgen wie Abholzung, Verletzung der Rechte indigener Völker und Rechte traditioneller Landbesitzer einzugehen, ist ein signifikanter blinder Fleck, insbesondere, da viele Versprechen zur Klimaneutraltität auf kritischen oder kontraproduktiven Lösungen rund um Bodennutzung fußen
- BlackRock hat sich des falschen Arguments entledigt, dass Vermögensverwalter keinen Einfluss hätten und schlicht im Auftrag ihrer Klienten handeln würden. Der nächste Schritt ist nun sich wegzubewegen von einem reinen Fokus darauf, welchen Einfluss die Klimakrise auf Investments hat, hin zu einem umfassenderen Verständnis davon, welche Verantwortung Investoren in der Klimakrise haben und wie ihre Investments diese tatsächlich weiter befeuern können. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss BlackRock noch sehr viel an den Details in den Briefen von 2021 arbeiten.
Klimaneutralität bis 2050
Zusammenfassung der Ankündigungen:
BlackRock wird:
- das Ziel unterstützen, bis 2050 oder früher Klimaneutralität zu erreichen
- einen Maßstab zur Temperaturangleichung für seine Fonds mit öffentlichem Eigenkapital und Anleihen einrichten
- Klimafragen in seine Kapitalmarktannahmen aufnehmen (z.B. Einschätzungen rund um Langzeitrisiken und Erträge)
- ein "Modell mit erhöhter Kontrolle" in seine aktiven Portfolios einführen, um Beteiligungen zu verwalten, die ein signifikantes Klimarisiko darstellen. Dies beinhaltet unter anderem aktive Beteiligungen auf eine potenzielle Ausschlussliste zu setzen. Der Brief erwähnt hier explizit Firmen, die "heute eine hohe Kohlenstoffintensität haben"
- neue Investment-Produkte einführen, die explizite Ziele zur Temperaturangleichung enthalten, inklusive Produkte, die mit einer angestrebten Klimaneutralität kompatibel sind
- zum Ende des Jahres einen Zwischenstand darüber bekannt geben, welcher Anteil des verwalteten Vermögens bis 2030 klimaneutral sein wird
Was wir gut finden:
- Sollte BlackRock mit seinen $8,68 Billionen (Stand Dezember 2020) verwalteten Vermögens tatsächlich bis 2050 Klimaneutralität erreichen, hätte der weltweit größte Vermögensverwalter bei sinnvoller Umsetzung damit tatsächlich einen großen Einfluss auf unser Klima. BlackRock scheint zu erkennen, dass Langzeitplanung mit ehrgeizigen kurzfristigen Zielen notwendig ist, um die Klimakrise anzugehen
- BlackRock arbeitet Nachhaltigkeitsfragen direkt in die Gestaltung seiner Portfolios ein, anstatt sie erst anzugehen, wenn strategische Investititonsentscheidungen bereits gefällt sind. Dies ist eine wichtige Erweiterung und Verfeinerung des bereits im letzten Jahr abgegebenen Versprechens, Nachhaltigkeit zum Fokus der Investmententscheidungen zu machen
- BlackRock formuliert die dringende Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Wende hin zur Klimaneutralität als Chance für Investoren. BlackRock erkennt an, dass Firmen, die sich nicht an diese Wende anpassen können, ein Risiko für Investoren darstellen und auch als solches behandelt werden sollten. Im Umkehrschluss bezeichnet BlackRock Unternehmen, die entsprechende Schritte einleiten, um ihre CO2-Emissionen zu senken, als attraktive Investitionsmöglichkeit, die als solche für Klienten "eingefangen" werden sollte. BlackRock gesteht ein, dass auf ihre Nachhaltigkeit geprüfte Investititonen mehr Geld bringen und dass es damit eine Möglichkeit gibt, von Nachhaltigkeit zu profitieren
- BlackRock besitz erhebliche Macht und übt Einfluss auf die Marktwirtschaft aus. Der Vermögensverwalter hat angedeutet, dass er eine deutlich nachhaltigere Zukunft für Märkte sieht und Schritte einleiten wird, diese Zukunft auch Wirklichkeit werden zu lassen
- BlackRock hat die Macht, die Finanzwelt zu lenken und kann diese Macht - wie in diesem Fall - nutzen, um Positives zu erwirken
- BlackRock gesteht ein, dass bei der Energiewende betroffene Interessensgruppen, nicht nur Anteilseigner, in Betracht gezogen werden müssen: “Dies bedeutet, dass eine erfolgreiche Wende - eine die gerecht ist und die Lebensgrundlagen der Menschen beschützt - sowohl technologischen Fortschritt als auch Planung über Jahrzehnte erfordert."
- BlackRock erkennt auch an, dass “unsere heutige Wirtschaft stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist."
- Blackrocks Aladdin Climate, eine Plattform zum Verwalten von Investititonen, bezieht nun auch Klimarisiken mit ein, damit institutionelle Anleger und Vermögensverwalter Fragen zu Klimarisiken in ihre Portfolios einarbeiten können
- BlackRock wird klimaneutrale Investititonsprodukte gestalten, die es Kunden und dem Vermögensverwalter selbst ermöglichen sollen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen
Wozu wir Fragen haben:
- Wie wird "Klimaneutralität" definiert? Auf die Herausforderungen rund um das Thema Klimaneutralität gehen wir im letzten Teil dieser Analyse ein
- Welche Metriken, Kriterien und Zeitpläne wird BlackRock anwenden, um zu definieren, ob und welche Klienten ihre Ziele spätestens bis 2050 erreichen werden?
- Wie wird BlackRock ganz konkret sein gesamtes Portfolio klimaneutral gestalten?
- Wie wird BlackRock auf Kunden zugehen, um sie von diesem Plan zu überzeugen?
- Wie wird BlackRock über das Gestalten neuer Produkte und das Überzeugen von Firmen, die in Breitmarktindizes gelistet sind, hinaus sicher stellen, dass auch passive Portfolios die Zwischenziele und das 2050-Ziel erreichen?
- Plant BlackRock auf Indexanbieter zuzugehen, die das Ziel zur Klimaneutraltität bis 2050 nicht einhalten, beziehungsweise übermäßig viele führende Emittenten enthalten oder Sektoren abbilden, die ein großes Klimarisiko darstellen?
- Das Zwischenziel von 2030 ist nicht nur für das Klima unabdingbar, sondern auch essenziell, um das große Ziel für 2050 zu erreichen. Handlungsbereitschaft aufzuschieben wird es schwer machen, die notwendige Reduktion der Emissionen zu erreichen. Welches Modell wird BlackRock anwenden, um sich ein Zwischenziel für 2030 zu stecken und seine Ziele zur Emissionsreduktion mit dem Stand der Klimawissenschaft und damit einhergehenden Forderungen in Einklang zu bringen?
- Die Science Based Targets Initiative bietet eine Übersicht darüber, wie viel und wie schnell Firmen ihre Emissionen zurückfahren müssen, um die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe abzuwenden
- Wird BlackRock Pläne zur Klimaneutralität von Firmen akzeptieren, die auf ungeprüften Technologien zur Kohlenstoffbindung oder CO2-Ausgleich aufbauen?
- Wird BlackRock das Gespräch mit anderen großen Vermögensverwaltern suchen, die in Sachen Klimaverantwortung noch einige Schritte zurück hängen, und versuchen, diese dazu zu bewegen, ebenfalls Ziele zur Klimaneutralität bis 2050 einzurichten?
- Wird Aladdin Climate zentral für Aladdins Kernfunktion sein, oder wird dies nur eingerichtet, wenn Kunden, Vermögensverwalter und sonstige Nutzer dies wünschen?
Was ist problematisch oder fehlt?
- Klimeneutraltität muss klar und konsequent definiert werden, mit kurzfristigen und mittelfristigen Zwischenschritten, die Emissionen insgesamt reduzieren, im Einklang mit den von der Wissenschaft als notwendig definierten Zielen, ohne schädlichen Ausgleich oder falsche Lösungen
- "Netto-Null"-Emissionen bedeutet nicht zwingend "Null Emissionen". Tatsächlich bedeutet es das in den meisten Fällen nicht. (Siehe unsere Ausführungen unten zum Thema Herausforderungen und Probleme bei der Klimaneutralität)
- Ein "Klimaneutralität bis 2050"-Ziel einzurichten ohne dabei im Detail auf Folgen wie Abholzung, Verletzung der Rechte indigener Völker und Rechte traditioneller Landbesitzer einzugehen, ist ein signifikanter blinder Fleck, insbesondere da viele Versprechen zur Klimaneutraltität auf kritischen oder kontraproduktiven Lösungen rund um Bodennutzung fußen. (Siehe unsere Ausführungen unten zum Thema Herausforderungen und Probleme bei der Klimaneutralität)
- BlackRock sollte eine Richtlinie veröffentlichen, um die Rechte und Selbstbestimmtheit indigener Völker zu achten. Dies bedeutet auch, die gesetzlichen und traditionellen Rechte der Gemeinden vor Ort, Menschen afrikanischer Herkunft und indigener Völker zu wahren, die darin bestehen ihr Land und dessen Ressourcen zu besitzen, Zugriff darauf zu behalten und es zu bestellen
- BlackRock sollte ausschließen, neue Fonds zu generieren, die nicht klimaneutral sind oder nicht mit entsprechenden Zwischenschritten übereinstimmen
- Wenn BlackRock vorhaben sollte, sein gesamtes Portfolio nach einem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 mit entsprechenden Zwischenschritten auszurichten, dann muss als Konsequenz jedes neue Produkt mit diesem Ziel übereinstimmen
- Neue Fonds mit niedriger "Kohlenstoff-Intensität" oder "Transition-Fonds" sind widersprüchlich und potenziell kontraproduktiv, wenn sie weiterhin Firmen oder Industriesparten enthalten, denen es nicht gelungen ist adäquate Pläne zur Klimaneutralität vorzulegen
- BlackRock sollte sicher stellen, dass Daten zur Klimaneutralität im Fokus der Aladdin-Dienste liegen und eine zentrale statt nur eine optionale Funktion darstellen für BlackRock und andere Vermögensverwalter, die diese Software nutzen
Verantwortung für die Pläne zur Klimaneutralität der Firmen in BlackRocks Portfolios
Zusammenfassung der Ankündigungen
BlackRock wird:
- von Firmen verlangen, dass sie einen Plan vorstellen, wie sie gedenken ihr Geschäft mit einer klimaneutralen Wirtschaft, die die Erderwärmung auf weit unter 2 Grad begrenzt, in Einklang zu bringen
- BlackRock möchte, dass Firmen diese Pläne zeitnah veröffentlichen, statt darauf zu warten, dass sie durch regulatorische Maßnahmen dazu gewzungen werden
- Sollte BlackRock bei Firmen keinen Fortschritt sehen, wird BlackRock eventuell gegen das Management der Firmen stimmen und sie gegebenenfalls aus seinen aktiv verwalteten Fonds entfernen
- seine aktive verwalteten Investments strengeren Prüfungen unterziehen und solche Firmen, die "besonders hohes Klimarisiko bergen" Teil eines "Fokus-Universums" machen. Dies bezieht sich auf Kriterien wie die aktuelle Kohlenstoffintensität, das Fehlen konkreter Pläne zur Energiewende/Klimaneutralität oder fehlende Bereitschaft auf Gespräche und Vorschläge einzugehen
- BlackRock wird das "Fokus-Universum" auf über 1.000 Firmen mit hoher Kohlenstoff-Intensität ausweiten, die >90% der Scope 1 und 2 Emissions der Firmen darstellen, in die BlackRock investiert
- als Anteilseigner Klimaresolutionen unterstützen, um materielles Klimarisiko zu adressieren, soweit BlackRock mit der Intention des jeweiligen Aktionärsbeschlusses übereinstimmt und der Meinung ist, dass das Management des betreffenden Unternehmens seiner Verantwortung nicht gerecht wird
- BlackRock wird gegebenenfalls Resolutionen unterstützen um Fortschritt zu beschleunigen, selbst wenn das Management bereits erste Schritte eingeleitet hat
Was wir gut finden:
- Wie in unserer Analyse von BlackRocks 2021 Stewardship Report vom Dezember 2020 bereits erwähnt, erkennt BlackRock endlich an, dass gegen Unternehmensleitung zu stimmen und Aktionärsbeschlüsse zu unterstützen häufig zu positiven Veränderungen bei Unternehmen führt. BlackRock weitet seine Kriterien dafür, wann dieses Stimmrecht zum Einsatz kommen soll, nun auf klimabedingte Risiken aus und wird zunehmend gegen Firmenführung bei Unternehmen mit hohem Risiko stimmen, wenn es dort keine Anzeichen von Fortschritt gibt
- Zusätzlich zum verstärkten und effektiveren Gebrauch des Stimmrechts kündigt BlackRock an, dass Kapitalverschiebungen folgen könnten, wenn Unternehmen ungenügende oder inadäquate Pläne zur angestrebten Klimaneutralität vorlegen
- BlackRock behält sich vor, Firmen mit hohem Klimarisiko aus seinen aktiv verwalteten Investment-Portfolios zu entfernen, wenn diese nicht genug Fortschritt aufweisen können oder heute eine hohe Kohlenstoff-Intensität haben
- Anteile an solchen Unternehmen abzustoßen ist wesentlich, um BlackRocks Portfolios zu bereinigen, seiner Position Nachdruck zu verleihen im Umgang mit anderen Firmen, an denen BlackRock Anteile hält, und klarzustellen, dass BlackRock Unternehmen beim Wort nehmen wird und damit auch seinen eigenen Ankündigungen gerecht wird
Wozu wir Fragen haben:
- Was waren die 440 Firmen im Hochrisiko-"Fokus Universum" in 2020 und welche sind die mehr als 1.000 in dieser Gruppe in 2021? Wenn BlackRock keine spezifischen Firmen namentlich auflistet, wird es zumindest eine Übersicht der betroffenen Industriesparten und kurzfristige Prioritäten geben?
- Plant BlackRock zusätzlich zu Scope 1 und Scope 2 Emissionen auch die Scope 3-Emissionen von Firmen zu überprüfen? Wie wird sich das auf BlackRocks "Fokus Universum" mit Firmen mit hohem Klimarisiko auswirken? Wird BlackRock verlangen, dass Finanzunternehmen und andere Industriesparten ihre Scope 3-Emissionen offenlegen, wenn der Großteil ihrer Emissionen Scope 3 ist?
- Bezieht sich das "Fokus Universum" mit 1.000+ Firmen mit hohem Klimarisiko sowohl auf BlackRocks Anteile in aktiv verwalteten Portfolios als auch in passiv verwalteten Index-Fonds? BlackRock spricht davon in Betracht zu ziehen Firmen auf dieser Liste aus seinen aktiven Portfolios zu streichen. Doch welche Schritte wird BlackRock bei Unternehmen in seinen passiven Fonds über das Stimmen gegen die Geschäftsführung hinaus unternehmen, wenn Engagement keine Wirkung zeigt?
- Wie definiert BlackRock Klimaneutralität für die verschiedenen Arten von Unternehmen in seinen Investments? Wie sieht ein adäquater "Netto-Null"-Plan für ein fossiles Unternehmen aus? Oder für eine Finanzinstitution? Was ist mit Agrarunternehmen? Auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit Klimaneutralität gehen wir im letzten Teil dieser Analyse ein
- Über welchen Zeitraum wird BlackRock auf Verstöße von Firmen eingehen, die kontinuierlich darin versagen, ihren Ausstoß von Emissionen einzuschränken und stattdessen weiter ihr fossiles Geschäft und/oder Abholzung ausweiten?
- Wird BlackRock verlangen, dass Firmen als Bestandteil ihrer Klimapläne Lobbying und/oder ihre Mitgliedschaft in Fachverbänden gegen Klimalösungen aufgeben?
- Zusätzlich zu börsennotierten Unternehmen verlangt BlackRock, dass große private Firmen und Herausgeber von Staatsanleihen offen legen, wie sie Klimarisiken behandeln. Was wird BlackRock tun, um dies durchzusetzen?
- Wird BlackRock sich weiter gefassten, gemeintschaftlichen Bestrebungen und Bewegungen anschließen um diese Position zu unterstützen?
- Welche Regionen, Sektoren und Industrien haben hierbei Priorität?
Was ist problematisch oder fehlt?
- BlackRock erwähnt keinen konkreten Zeitraum, innerhalb dessen Unternehmen Schritte einleiten müssen
- Es ist nicht möglich wieder bei Null anzufangen. Es müssen jetzt konkrete Maßnahmen ergriffen werden (Firmenchefs müssen abgewählt und Unternehmen aus aktiven Fonds entfernt werden) im Fall von Unternehmen, die historisch ein hohes Maß an Untätigkeit gezeigt haben oder weiterhin gegen Klimamaßnahmen Position beziehen
- Bereits im Jahr 2021 müssen erste Maßnahmen ergriffen werden um zu zeigen, dass die Ziele für 2030 und 2050 ernst gemeint sind
- Abstimmungen im Jahr 2021 stellen einen unmittelbaren Litmus-Test dar, ob BlackRock es mit den Ankündigungen ernst gemeint hat
- BlackRock muss transparent und vor allem konkret sein bei seinen Kriterien zur Bewertung adäquater und ausreichender "Netto Null"-Pläne. (Siehe unsere Ausführungen unten zum Thema Herausforderungen und Probleme bei der Klimaneutralität)
- Die Pläne zur Reduktion der negativen Auswirkungen auf das Klima, die BlackRock von Firmen einfordert, sollten mit einem Ziel von 1,5 Grad maximaler Erderwärmung in Einklang gebracht werden
- Firmen müssen erklären, wie sie gedenken ihre Scope 1, 2 und 3-Emissionen zu senken
- Pläne zur Klimaneutralität müssen konkrete Zwischenschritte für spätestens 2030 enthalten und mit klaren Konsequenzen bei Nichteinhaltung verbunden sein
- Pläne zur Klimaneutralität müssen eine Reduktion der Emissionen vorweisen, die mit den Forderungen der Wissenschaft übereinstimmt
- Diese Pläne dürfen kein Einfallstor für CO2-Ausgleich oder falsche Lösungen bieten
- Jede Firma, die daran beteiligt ist neue fossile Brennstoffquellen zu erschließen oder bestehende auszubauen, die keinen Kohleausstieg wie von der Global Coal Exit List definiert einhält, nicht aus der Beteiligung an Ölsanden aussteigt und/oder sich nicht verpflichtet, keine Abholzung zu betreiben, kann keine akzeptablen Pläne zur Klimaneutralität haben
- Der Ausbau fossiler Energien ist nicht kompatibel mit dem Ziel die Erderwärmung auf 1,5 Gard zu begrenzen. BlackRock muss sofort sämtliche Firmen aus seinen aktiv verwalteten Fonds ausschließen, die am Ausbau oder der Erschließung neuer oder bestehender fossiler Energiequellen und damit zusammenhängender Infrastruktur beteiligt sind
- Dies sollte in transparenten, ausführlichen Ausschlusskriterien festgehalten werden
- Dies sollte industrieweit auf emissionsreiche und/oder reine fossile Energie-Sektoren angewandt werden, nicht nur auf einzelne Firmen
- "Weit unter 2 Grad" ist nicht klar definiert und damit nicht messbar. Stattdessen sollte es ein klares Bekenntnis zum 1,5 Grad-Ziel geben
- Oft sind Verletzungen indigener Rechte ein erstes Anzeichen für bevorstehende Abholzung und weitreichende Zerstörung von Wäldern. Die bei der Abholzung und Landumwandlung entstehenden CO2-Emissionen sind Teil der Geschäftsmodelle und Lieferketten vieler industrieller Agrarbetriebe und Hersteller von Konsumgütern. BlackRock sollte von Firmen verlangen, ihre Sorgfaltspflicht in Sachen Menschenrechte, Bodenrechte und Abholgzungsrisiko einzuhalten. Dabei sollte von Firmen explizit verlangt werden, dass sie sicher stellen, dass die internationalen Standards für Free Prior Informed Consent respektiert und eingehalten werden.
BlackRocks interne Corporate and Policy Commitments
Zusammenfassung der Ankündigungen
BlackRock wird:
- die grundlegende Transparenz bei seinen eigenen Emissionen erhöhen: dies bedeutet Scope 1, 2 und 3-Emissions für das Tagesgeschäft offen legen, inklusive “finanzierter Emissionen”, also einer Hochrechnung der gesamten Emissionen, die BlackRocks Portfolios zugeordnet werden können
- sich weiter für offizielle Richtlinien einsetzen, “die helfen das Finanzsystem belastbarer, nachhaltiger, und gerechter zu machen und helfen, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.” Dazu gehört die Unterstützung der Gestaltung eines globalen Marktes für CO2-Ausgleich und CO2-Preissysteme
Was uns gefällt:
- Offenzulegen, wie hoch die finanzierten Emissionen sind, ist ein notwendiger, wenn auch unzureichender Schritt für Finanzinstitutionen
- BlackRock gesteht ein, dass finanzielle Regulation notwendig ist, um eine Zukunft mit "Netto Null"-Emissionen zu erreichen
- BlackRock erkennt an, dass es die Verantwortung trägt seine politsche Macht zu nutzen, um klimafreundliche Gesetzgebung zu erwirken
- BlackRock erkennt, dass Gestetzgebung rund um einen CO2-Preis ungleich größere Auswirkungen für gefährdete Gemeinschaften haben kann
Wozu wir Fragen haben:
- Wird BlackRock Gesetzgebung unterstützen, die helfen wird das Finanzsystem belastbarer, nachhaltiger, und gerechter zu machen? Wird BlackRock auch Regulierungen zum Klimaschutz und der Klimagerechtigkeit unterstützen, wie sie von Stop The Money Pipeline gefordert werden?
- Wird BlackRock umfangreiche weltweite Gesetzgebung unterstützen, die verlangt, dass Firmen sich zur Klimaneutralität bis 2050 inlusive kurzfristiger Zwischenschritte bekennen?
- Wird BlackRock von seinem historischen Kurs abweichen und aufhören, sich finanzieller Regulierung entgegenzustellen?
- Wird BlackRock auch die unzähligen Interessensverbände, zu denen es gehört, anweisen, diese finanzielle Regulierung ebenfalls zu unterstützen?
- Wenn BlackRocks Investititonen mit Umweltzerstörung, Verlust der Lebensgrundlage und Rechtsverletzung verbunden sind, welche Mechanismen werden dann bei BlackRock dafür sorgen, dass diese Verstöße im Zusammenhang mit den Investititonen gemeldet, untersucht und behandelt werden?
- BlackRock gab in seinen Richtlinien zum Investment Stewardship Proxy Voting vom Januar 2021 bekannt, “Als Langzeit-Investor glauben wir, dass Unternehmen auch betroffene Interessensgruppen in Betracht ziehen müssen, um ihren Aktionären Mehrwert bieten zu können", inklusive der Gemeinschaften innerhalb derer diese Unternehmen arbeiten
- Wird BlackRock sein direktes und indirektes Lobbying gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise einstellen?
What ist problematisch oder fehlt:
- BlackRocks Versprechen CO2-Ausgleich unterstützen zu wollen, läuft BlackRocks Erkenntnis zuwider, dass bestimmte Richtlinien verwundbarere Gemeinschaften benachteiligen können. Der globale CO2-Ausgleichsmarkt hat häufig Umweltverschmutzern erlaubt weiter die Umwelt zu verschmutzen und dabei die Folgen für die Bevölkerung vor Ort zu ignorieren. (Siehe unsere Ausführungen unten zum Thema Herausforderungen und Probleme bei der Klimaneutralität)
- Der Fokus auf einen CO2-Preis als Kernstück neuer Gesetzgebung ignoriert die Tatsache, dass marktbasierte Mechanismen zu viel dem Zufall überlassen, uns in die aktuelle Klimakrise geführt haben und der Dringlichkeit dieser Krise nicht gerecht werden. Sie können Teil eines umfassenderen Plans zur Bekämpfung der Klimakrise sein. Doch da existierende CO2-Preismodelle bisher weder eine signifikante Dekarbonisierung herbeiführen konnten, noch auf den Treibhausgasaustoß kritischer Waldgüter eingehen, ist klar, dass diese gänzlich inadäquat sind und zu oft ungerechte Folgen für Gemeinschaften mit niedrigem Einkommen, Schwarze Menschen, Indigene, BIPoC haben. Mehr dazu bei Friends of the Earth.
Themen, die im Brief nicht genug behandelt wurden
Racial Justice:
Larry Fink sagt: “Fragen rund um Racial Justice, wirtschaftliche Ungleichheit oder Engagement für die Gemeinschaft werden oft unter 'S' für 'Soziales' in Environmental Social Governance (ESG) Konversationen gelistet . . . Doch es ist fehlgeleitet so scharf zwischen den Kategorien zu trennen. Der Klimawandel zum Beispiel hat bereits jetzt ungleichsam größere Folgen für Gemeinschaften mit niedrigerem Einkommen überall auf der Welt. Ist das nun ein 'E' oder ein 'S'-Thema?”
Was weit wichtiger ist als die Kategorie, in die wir diese Fragen einordnen, sind die Informationen, die wir haben, um zu verstehen, wie diese Fragen miteinander verknüpft sind und wie dieses Verständnis unser Handeln beeinflusst. Bessere Daten und deren Offenlegung werden uns helfen, die tiefgreifende Verknüpfung von Klima und sozialen Themen besser zu verstehen. BlackRock hat hier noch viel Luft nach oben. Die Studie Equity in the Boardroom aus dem Dezember 2020 von Majority Action und der Service Employees International Union legt offen, dass BlackRock und Vanguard über Stimmrechtsvertretung Aufsichtsräte davor beschützt haben Verantwortung übernehmen zu müssen, womit der Status Quo aufrecht erhalten wurde, der systemischen Rassismus verstärkt. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass große Vermögensverwalter ihre Macht und Verantwortung nutzen sollten, um Racial Justice folgendermaßen einzufordern:
- indem sie Aufsichtsräte in die Verantwortung nehmen den Ansprüchen beispielhafter Firmenführung gerecht zu werden und Diversität in Aufsichtsräten zu garantieren, damit sicher gestellt ist, dass die Perspektiven Schwarzer Menschen auch auf höchsten Führungs- und Entscheidungseben vertreten sind
- indem sie Aufsichtsräte in die Verantwortung ziehen offenzulegen, welche Firmenpraktiken direkten und indirekten Einfluss auf Gemeinschaften Schwarzer Menschen haben
- indem sie Aktionärsbeschlüsse unterstützen, deren Ziel es ist, verbesserte Transparenz über die Risiken und Folgen systemischen Rassismus einzufordern
Die Gefahren und Tücken der Klimaneutralität
“Netto Null” ist ein breiter, vager, problematischer Begriff, bei dem viele Teufel im Detail stecken. Die Ziele zur direkten Emissionsreduktion von Unternehmen sollten als wichtiger und aussagekräftiger bewertet werden.
Die Probleme mit der sogenannten Klimaneutralität fallen in zwei Kategorien: Auf der einen Seite sind da Investitionen in erneuerbare Energien oder sonstige "grüne" Industrien, die helfen sollen kontinuierlichen Ausbau kohlenstoff-intensiver Aktivitäten auszugleichen, darunter zum Beispiel der Abbau fossiler Brennstoffe und damit zusammenhängender Infrastruktur. Auf der anderen Seite ist da die Abhängikeit von Technologien zur Kohlenstoffabscheidung, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist und/oder problematische Ausgleichs-Programme.
Kontinuierlicher Ausbau CO2-intensiver Aktivitäten
Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, muss ein sofortiger, effektiver Ausstieg aus der Produktion fossiler Brennstoffe stattfinden. Die zu erwartenden Emissionen aus bereits stattfindender Kohle-, Öl-, und Gas-Produktion sind bereits genug, um uns weit über die 1,5 Grad-Grenze hinauszuschießen, wahrscheinlich sogar über die 2 Grad Erderwärmung hinweg. Jeglicher Ausbau fossiler Ressourcen und damit einhergender Infrastruktur ist nicht mit dem 1,5 Grad-Ziel kompatibel. Viele der Unternehmen, in die BlackRock investiert, sind nach wie vor aktiv daran beteiligt, den Abbau fossiler Brennstoffe und entsprechender Infrastruktur weiter auszubauen, selbst wenn dies schlicht nicht mit dem angestrebten 1,5 Grad-Ziel zu vereinbaren ist. Eine Analyse von Oil Change International vom September 2020 hat die Klimapläne großer Ölfirmen untersucht. Die Studie zeigt auf, dass kein einziges großes Ölunternehmen, das Pläne zur Klimaneutralität hat, plant, den weiteren Ausbau fossiler Brennstoffgewinnung einzudämmen.
Wenn ein Unternehmen eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt, können seine Pläne zur Klimaneutralität nicht als adäquat bewertet werden:
- das Unternehmen baut die Erschließung neuer fossiler Ressourcen oder entsprechende Infrastruktur weiter aus
- das Unternehmen plant keinen Kohleausstieg im Einklang mit den Kriterien der Global Coal Exit List
- das Unternehmen schließt Beteiligung an Ölsanden, Ölförderung in der Arktis oder Ölförderung im Amazonas nicht aus
- das Unternehmen verpflichtet sich nicht Abholzung zu vermeiden
Eine Bewertung adäquater Pläne zur Klimaneutralität sollte auch die Kapitalinvestitionen eines Unternehmens beinhalten, um sicher zu stellen, dass Firmen nicht zu viel Kapital in fossile Reserven stecken, die sie nicht mehr verbrennen können (siehe diese beiden Studien von from Carbon Tracker für weitere Informationen).
Kohlenstoffabscheidung und CO2-Ausgleich
Oftmals basieren die Pläne zur Klimaneutralität vieler Unternehmen auf der Entfernung von Kohlenstoffdioxid um Emissionen auszugleichen. Dies soll entweder über marktbasierten Ausgleich erreicht werden, über Investititonen in "natürliche Lösungen", wie zum Beispiel das Pflanzen von Bäumen, oder über technologische Herangehensweisen, wie zum Beispiel Bioenergie mit Kohlenstoffabscheidung und Lagerung oder direkte Filterung des CO2 aus der Luft mit anschließender Lagerung.
Es gibt zahlreiche Probleme bei diesen Herangehensweisen. Es ist verantwortungslos auf futuristische Technologien zu bauen, bei denen Experten stark bezweifeln, dass sie - vor allem in dem notwendigen Maßstab - jemals funktionieren werden. Manche Maßnahmen würden riesige Mengen Land benötigen, zum Beispiel für Monokultur-Baumplantagen. Dies würde in aller Wahrscheinlichkeit Konflikte um Lebensmittelgewinnung, Landwirtschaft, Zugang zu Wasser, Ökosysteme und Lebensgrundlagen auslösen. Hinter Versprechen zur Klimaneutralität können sich demnach sowohl unüberwindbare technologische Herausforderungen, als auch tiefgreifende Ungerechtigkeit und Benachteiligung verbergen.
Weiterhin zielen "Netto Null"-Ziele oft darauf ab Emissionen durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten auszugleichen. Es gibt jedoch nicht genug Kapazität auf diesem Planeten, um die steigenden Emissionen auszugleichen. Daher ist es unmöglich, dass Pläne zur Klimaneutralität, die stark vom CO2-Ausgleich abhängen, uns unter 1,5 Grad Erderwärmung halten werden. CO2-Zertifikate werden meist von Ländern oder Unternehmen im globalen Norden aus Projekten im globalen Süden erworben, weit weg vom Ursprung der getätigten Emissionen. Internationaler CO2-Handel hat oft zur Folge, dass der Großteil der Bürde beim Klimaschutz Nationen und Gemeinschaften im globalen Süden zufällt. Wenn Zertifikate zum CO2-Ausgleich von Ländern und Unternehmen im globalen Norden aus Projekten im globalen Süden erstanden werden, können die Nationen im globalen Süden, in denen die Projekte verortet sind, die geleistete Reduktion der Emissionen nicht mehr für sich beanspruchen und nicht dem Ausgleich ihres CO2-Kontos gutschreiben.
Um das Minenfeld falscher Versprechen und schlechter Lösungen zu vermeiden, sollte BlackRock von Firmen verlangen, dass diese Folgendes offenlegen:
- Welcher Prozentsatz oder welches Volumen das angestrebten Neutralitätsziels einer Firma soll über Kohlenstoffabscheidung, den Erwerb von CO2-Zertifikaten oder andere Maßnahmen zur indirekten Emissionesreduktion statt direkter Emissionsredultion erreicht werden?
- Auf welcher Basis werden verbleibende Emissionen als unvermeidbar erachtet?
- Welche technologischen und marktbasierten Maßnahmen werden eingeleitet, um die unvermeidlichen Emissionen zu senken
- Sind indirekte Emissionsreduktionen, von denen ein Unternehmen abhängt oder in die es investiert, bereits in den Klimazielen des betreffenden Landes enthalten, um Doppelzählungen zu vermeiden?
- Wo werden Marktmechanismen wie CO2-Ausgleich oder Technologien wie Kohlenstoffabscheidung angewandt und wie garantieren die Unternehmen Integrität, so wie die Vermeidung negativer sozialer und Umweltfolgen?
Schlussfolgerung:
Im Jahr 2018 entstanden die BlackRock’s Big Problem-Kampagne und das globale Netzwerk dahinter aus der Erkenntnis, dass BlackRock als weltweit grlößter Vermögensverwalter und führender Investor in Kohle, Öl, Gas und Abholzung das riesige Ausmaß seines Klimaproblems nicht anerkannte und keine Verantwortung dafür übernahm. In seinem Brief an CEOs im Jahr 2019 erwähnte Larry Fink den Begriff "Klimawandel" kein einziges Mal.
Die Briefe aus dem Jahr 2021 lassen jetzt auf weiteren Fortschritt hoffen und weisen einige Schritte in die richtige Richtung auf. Ohne konkrete Richtlinien und weitere Klarstellung der neuen Ankündigungen wird BlackRock jedoch noch immer nicht der Rolle des führenden Visionärs in Klimafragen gerecht, die wir von einem Finanzriesen dieses Kalibers angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Klimakatastrophe dringend sehen müssten.
Wir werden jede weitere Ankündigung oder Klarstellung BlackRocks zu diesem Thema begleiten.