Deutsche Bank

Hauptversammlung

Informationen zur Hauptversammlung 2024 folgen

 

Hauptversammlung 2022

Fossile Finanzierungen widersprechen Nachhaltigkeitsrhetorik

Die Umwelt- und Klimagerechtigkeitsorganisationen urgewald, 350.org, KoalaKollektiv sowie der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre kritisieren, dass die Deutsche Bank trotz Nachhaltigkeitsrhetorik nach wie vor zu viel Geld an fossile Unternehmen vergibt. Das aktuellste Beispiel ist ein revolvierender Kredit über 8 Milliarden Euro an den Öl- und Gaskonzern TotalEnergies, den die Deutschen Bank in einem Konsortium mit elf anderen Banken vergeben hat (1).

TotalEnergies gehört weltweit zu den Öl- und Gasunternehmen mit den größten Expansionsplänen. Dazu zählen die East African Crude Oil Pipeline (EACOP), die Öl von Uganda nach Tansania transportieren soll, sowie Flüssiggasprojekte in Mosambik, Gewinnung von Ölsanden aus Alberta in Kanada, Ölbohrungen vor Guyana und in der norwegischen Barentssee (2). „Dieser neue Kredit an TotalEnergies führt die Nachhaltigkeitsrhetorik der Deutschen Bank ad absurdum, egal wie sehr CEO Christian Sewing sie erneut in seiner Hauptversammlungsrede am Donnerstag bedienen wird. Die Deutsche Bank behauptet, dass sie Unternehmen bei der Transformation Richtung Netto-Null-Emissionen unterstützen will. Das müsste aber definitiv katgeorisch ausschließen, den Unternehmen Geld zu geben, die das Gegenteil tun und neue Öl- und Gasprojekte durchführen“, erklärt Regine Richter, Finanz-Kampaignerin bei urgewald.

„Die Erklärung gegenüber Reuters (3), dass die Deutsche Bank die direkte Finanzierung von EACOP ausschließt, ist ein erster Schritt und ein Beweis, dass der öffentliche Druck von Seiten der Zivilgesellschaft wirkt. Das hilft aber wenig, wenn gleichzeitig viel Geld an TotalEnergies vergeben wird“, urteilt Kate Cahoon, Kampaignerin von 350.org.

Die französische Organisation Reclaim Finance hatte den Kredit an TotalEnergies recherchiert. „Es handelt sich dabei um den größten Kredit für TotalEnergies seit 2016, dem Jahr der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens. Und der Kreditabschluss wird bei Bloomberg auf den 7. April und damit drei Tage nach der Veröffentlichung des letzten IPCC-Teilberichts datiert! Dieser mahnt noch einmal eindringlich, wie knapp die Zeit für Aktionen gegen die Klimakrise wird. Banken müssen endlich ihre Finanzentscheidungen an ihre Klimaversprechen anpassen und insbesondere aufhören, die Expansion im Öl- und Gasbereich zu finanzieren“, sagt Louis-Maxence Delaporte, Finanz-Kampaigner bei Reclaim Finance.

Neun der am TotalEnergies-Kredit beteiligten Banken sind Mitglieder der Net Zero Banking Alliance (NZBA), einer UN-geführten Initiative für Klimaschutz im Bankenbereich. Auch die Deutsche Bank ist seit der Gründung der NZBA im April 2021 dabei. Dies hat sie allerdings nicht daran gehindert, im letzten Jahr weiter Öl- und Gasunternehmen zu finanzieren, die ihr klimaschädliches Geschäftsmodell trotz Warnungen der Wissenschaft ausbauen. Im Februar 2021 beteiligte sich die Deutsche Bank an der Ausgabe einer 2 Milliarden US-Dollar-Firmenanleihe für BP; im Mai 2021 an einem Kredit über 6 Milliarden US-Dollar für Equinor; im Juni 2021 an der Ausgabe einer 12,5 Milliarden US-Dollar-Firmenanleihe für QatarEnergy; im August 2021 an einem 10 Milliarden US-Dollar-Kredit für ExxonMobil (4).

Im März 2022 hat die Deutsche Bank erstmals Zahlen zu den von ihr durch Unternehmenskredite finanzierten CO2-Emissionen veröffentlicht. Die CO2-intensivsten Sektoren sind demnach Öl & Gas, Energieversorgung sowie Stahl, Metalle & Bergbau (5). „Der Öl- und Gas-Sektor macht mit 32% der finanzierten CO2-Emissionen den Löwenanteil bei der Deutschen Bank aus. Wenn die Bank ihr Netto-Null-Versprechen ernst nimmt und, wie behauptet, führend bei dem Thema Nachhaltigkeit werden will, muss sie dringend aufhören, Öl- und Gasunternehmen mit Expansionsplänen zu finanzieren“, so Richter.

Anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen Bank plant das KoalaKollektiv am kommenden Donnerstag eine Aktion mit einer Wand aus Waschmaschinen, grünem Schaum und schmutziger Wäsche vor der Firmen-Zentrale in Frankfurt am Main. Damit soll vor Greenwashing-Versuchen der Deutschen Bank gewarnt werden.

„Wir fordern die Deutsche Bank auf, die Finanzierung lebensfeindlicher Industrien sofort zu stoppen! Statt schamlos Greenwashing zu betreiben, muss sie ihrer Verantwortung als größtes deutsches Geldinstitut gerecht werden und ihren Beitrag zur notwendigen sozial-ökologischen Wende leisten“, so Rika von Gierke, eine Sprecherin des KoalaKollektivs.

Hinweis
Den Gegenantrag des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zur Hauptversammlung der Deutschen Bank ist hier zu finden: https://www.kritischeaktionaere.de/category/deutsche_bank/

Waschmaschinen-Aktion vom KoalaKollektiv vor der Deutschen Bank-Zentrale: Greenwashing kills!

Statement von Luisa Neubauer auf der Deutsche Bank-Hauptversammlung:
Luisa Neubauer


Anmerkungen
(1) Die 12 Banken sind Société Générale, BNP Paribas, und Crédit Agricole als Bookrunner sowie als mandatierte Arrangeure Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Banco Santander SA/France, Barclays Bank SA, BNP Paribas, Credit Agricole CIB, Deutsche Bank France, JP Morgan & Cie SA, Mizuho Bank Ltd/Paris, Natixis, RBC Dexia Investor Services Bank, Société Générale, Standard Chartered PLC. Das Geschäft wird im Bloombergterminal auf den 7. April datiert und erschien dort erstmalig am 11. Mai.
https://reclaimfinance.org/site/en/2022/05/12/breaking-12-banks-lend-8-billion-to-oil-and-gas-expansionist-totalenergies/

(2) https://www.reuters.com/business/sustainable-business/deutsche-bank-is-not-financing-controversial-african-pipeline-source-2022-05-15/

(3) https://gogel.org/

(4) https://www.bankingonclimatechaos.org//wp-content/themes/bocc-2021/inc/bcc-data-2022/BOCC_2022_vSPREAD.pdf

(5) https://www.db.com/news/detail/20220304-deutsche-bank-provides-disclosure-on-financed-co2-emissions-and-updates-on-net-zero-target-setting?language_id=1

Hauptversammlung 2021

Siehe Pressemitteilung vom 26.5.2021

Hauptversammlung 2020

Gemeinsam mit dem Koala Kollektiv aus Frankfurt haben wir zur Hauptversammlung der Deutschen Bank gegen Investitionen in die fossile Industrie protestiert. Besonders ein Unternehmen sticht bei den Geschäften des Geldhauses hervor: Ölgigant ExxonMobil.

Die Deutsche Bank unterstützt eines der klimaschädlichsten Unternehmen unserer Zeit

Neueste Finanzrecherchen von urgewald zeigen, dass die Deutsche Bank Exxon Mobil unterstützt, eines der weltweit größten multinationalen Öl- und Gasunternehmen. Die Deutsche Bank belegt den 12. Platz der größten globalen Banken und den 6. Platz unter den größten europäischen Banken, die die fossilen Aktivitäten von Exxon Mobil mit Krediten und Zeichnungsdienstleistungen unterstützen. Sie ist der fünftgrößte europäische Investor in Exxons Aktien und Anleihen.

Exxon leitet derzeit eines der größten Bohrprojekte unserer Zeit vor der Küste von Guyana. Das Ultra-Tiefsee-Bohrprojekt birgt ein hohes Risiko für eine Ölpest. Bohrunfälle könnten die Meeres- und Küstentierwelt in der gesamten Karibik zerstören und die Ökotourismusbranche der Region, die jährlich 16 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und 650.000 Arbeitsplätze umfasst, schwer schädigen.

Die Reserven im gesamten Guyana-Suriname-Becken enthalten schätzungsweise mindestens 13,6 Milliarden Barrel Öl und 32 Billionen Kubikfuß Erdgas. Wenn alle Reserven ausgebeutet und verbrannt würden, könnten die daraus resultierenden Emissionen fast 860 Millionen Tonnen CO2 aus Öl und 1,7 Milliarden Tonnen aus Erdgas betragen - weit mehr als der Stromsektor der USA während eines ganzen Jahres emittiert.

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Japan: Unterstützung für Kohleexpansionsprojekte

Die Deutsche Bank ist in alle 14 japanischen Kohlekraftwerksentwickler investiert und bietet auch Bankdienstleistungen für mehrere dieser Unternehmen an. Zum Beispiel gingen USD 35 Millionen aus den Kredit- und Zeichnungsdienstleistungen der Deutschen Bank im Jahr 2019 an das japanische Handelshaus Marubeni und das Versorgungsunternehmen Chugoku. Marubeni kündigte im September 2018 an, keine neuen Kohlekraftprojekte zu starten. Marubeni ist jedoch weiterhin in Projekte investiert, die insgesamt mehr als 4 GW neue Kohlekraftwerke in Japan, Indonesien, Vietnam und Südafrika hinzufügen würden. Chugoku entwickelt derzeit über 3 GW neue Kohlekraftwerke in Japan und Malaysia.

Weitere Fotos gibt es hier:

flickr.com/photos/urgewald

 

16.05.2024

Kontakt

    Bild Anprechpartner   Kathrin Petz

    Kathrin Petz
    Kohle-, Rüstung- und Bankenkampagnen
    kathrin.petz [at] urgewald.org

    Bild Anprechpartner   Anna Lena Samborski

    Anna Lena Samborski
    Kampagnen zu deutschen Finanzinstituten
    anna_lena.samborski [at] urgewald.org
    +49 (0)30 863 2922-23

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