Die chinesische Regierung und chinesische Unternehmen sind für die globale Weltwirtschaft von großer Bedeutung. Aus Sicht deutscher und europäischer Unternehmen sind sie dabei Konkurrenten im Wettbewerb, aber auch Partner in der Erzeugung von Gütern in einem weit verzweigten Lieferantensystem.
Im hiesigen politischen Diskurs um höhere Standards dient „China“ immer wieder als Aufhänger für die Verhinderung von verpflichtenden Regulierungen – diese seien dann ein „Wettbewerbsnachteil“. Dabei herrscht eine mangelnde Kenntnis von chinesischen Ansätzen zur Regulierung von Lieferketten. Die hier in diesem Papier aufgeführten Gesetzesansätze, Richtlinien und Standards zeigen, dass sich die chinesische Regierung ausführlich mit den Auswirkungen und der Nachhaltigkeit des eigenen Auslandsengagements auseinandersetzt, darunter auch im Rohstoffbereich.
Nichtsdestotrotz fehlen verpflichtende Maßnahmen, um die Einhaltung von Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstandards durch chinesische Unternehmen im Ausland zu gewährleisten. Hier steht China jedoch nicht allein. Sowohl in Europa als auch in China mangelt es an Klagemöglichkeiten von Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen oder Umweltkatastrophen.