Knapp die Hälfte der Sparkassen (172 Institute) und acht Verbundunternehmen haben eine Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet. Das gab der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) heute bekannt. Demnach wollen die Sparkassen bis 2035 im Geschäftsbetrieb CO2-neutral arbeiten, Finanzierungen und Eigenanlagen auf Klimaziele ausrichten und Kunden bei der „Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise“ unterstützen. Als viel zu vage kritisiert die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald die Absichtserklärung der Finanzinstitute und mahnt konkrete Zusagen, vor allem im Kohlebereich, an.
Kathrin Petz, Banken-Campaignerin bei urgewald, kommentiert: „Wir begrüßen, dass die Sparkassen eine Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften veröffentlichen. Doch im Jahr 2020, in Anbetracht der drohenden Klimakatastrophe, braucht es statt der heute vorgelegten, in einigen Teilen vagen, Absichtserklärung konkrete und verbindliche Zusagen.
So fehlt der heutigen Selbstverpflichtung ein konsequenter Fahrplan, wie und bis wann die Sparkassen, ihre Landesbanken und die Deka Investment Kohleunternehmen aus der Finanzierung und dem Investment komplett ausschließen und auch erste Einschränkungen für den Öl- und Gassektor formulieren wollen.
Grundsätzlich bleibt die Frage, warum die Sparkassen, als öffentlich-rechtliche Finanzinstitute, erst fünf Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen beginnen, ihre Finanzierungen und Eigenanlagen auf Klimaziele auszurichten.
Wieder einmal nutzt der öffentliche Bankensektor nicht die Chance, eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Hier sind jetzt auch die Anstaltsträger, vor allem die Kommunen, gefragt, auf mehr und verbindliche Nachhaltigkeit zu drängen.“