In einem aktuellen Tweet zu seinen heute veröffentlichten Halbjahres-Zahlen hat der Kohlekonzern RWE eine Grafik zur eigenen Stromproduktion veröffentlicht, die in Sachen erneuerbarer Stromproduktion irreführend ist. Der Anteil erneuerbarer Stromproduktion wird darin gegenüber der Stromerzeugung aus Kohle deutlich zu groß dargestellt. [1]
Dazu kommentiert Sebastian Rötters, Energie-Campaigner bei urgewald:
„RWE scheint so wenig von den eigenen Zahlen überzeugt zu sein, dass der Konzern schon seine eigene Grafik aufhübschen muss. Das Festhalten am Klimakiller Kohle bis 2038 sollte RWE nicht kaschieren, indem es die Stromerzeugung aus Kohle kleiner darstellt als sie de facto ist.“
Zu den Stromerzeugungszahlen sagt Rötters:
„Die Zahlen zeigen, dass die Kohle aktuell – auch Corona-bedingt – zunehmend durch Erneuerbare aus dem Markt gedrängt wird. Die Bundesregierung muss sich die Frage gefallen lassen, warum sie RWE dafür noch Milliarden hinterherwirft. Die EU-Kommission sollte vor diesem Hintergrund genau prüfen, ob es sich hierbei um unerlaubte Beihilfen handelt.
Wieso lässt RWE die Chance ungenutzt, den durch Corona beschleunigten Kohleausstieg aktiv voranzutreiben? Die Pläne für weitere Zwangsumsiedlungen rund um den Tagebau Garzweiler wirken angesichts der stark gesunkenen Braunkohle-Strommengen wie aus der Zeit gefallen. Dass RWE weiter Menschen ihrer Heimat berauben will, ist weder ethisch noch energiewirtschaftlich nachvollziehbar.“
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[1] Vgl. https://twitter.com/RWE_AG/status/1293807959475138560