Deka Investment: Neue Kampagne gegen Rüstungs- und Kohleinvestitionen

Medien-Info
Berlin 25.09.2018

Protest richtet sich auch an Sparkassen

Etwa 50 Millionen Kund*innen haben ein Konto bei einer Sparkasse. Getreu dem Sparkassen-Motto „Fair. Menschlich. Nah“ verlassen sie sich darauf, dass ihr Geld in ihrem Sinne „richtig“ angelegt wird. Dass die Sparkassen Kundengelder zum Teil auch in Klimakiller und Rüstungsproduzenten investieren, ahnen wohl die wenigsten. Eine urgewald-Stichprobe zeigt: In zahlreichen Aktien-, Misch- und Rentenfonds sowie den börsengehandelten Fonds (ETFs) des Sparkassen-Fondsanbieters Deka Investment befinden sich Kohle- und Rüstungskonzerne. Mit einer neuen Kampagne informiert urgewald Menschen bundesweit darüber und ruft sie ab sofort auf der Internetseite www.dekaprotest.de zu Protest-E-Mails an ihre lokale Sparkassen-Filiale auf.

Deka Investment ist die Fondsgesellschaft der rund 400 deutschen Sparkassen. Exklusiv vertreiben diese die von Deka Investment aufgelegten oder empfohlenen Fonds. Mehr als 150 Milliarden Euro legt Deka Investment in Fonds an – leider immer wieder in hochproblematische Unternehmen. Die Fonds „Deka-Dividenden-Strategie“, „Deka-BasisStrategie Aktien“ und „Deka Fonds CF“ investierten laut letzten Fondsberichten unter anderem in die Rüstungsfirmen BAE Systems, Northrop Grumman und Rheinmetall, die ihre tödlichen Produkte auch in laufende Kriege liefern. Sie investierten außerdem in Kohlefirmen wie RWE, NTPC,  Uniper oder Tauron, die mit ihren bestehenden und geplanten Kohlekraftwerken die Pariser Klimaziele torpedieren.

Als Reaktion auf einen von urgewald und anderen NGOs gestarteten Aufruf, hat sich Deka Investment vor wenigen Tagen kritisch zum Verhalten von RWE geäußert. RWE steht aktuell wegen der angedrohten Rodung des Hambacher Waldes für die Braunkohleförderung in der Kritik. In dem Schreiben setzt sich Deka Investment für einen beschleunigten Braunkohleausstieg ein sowie für ein Rodungsmoratorium, bis die Kohlekommission eine Einigung über den deutschen Kohleausstieg gefunden hat.

„Solche Aussagen sind ein wichtiges Signal an RWE und die Kohleindustrie. Sollte RWE nicht einlenken, muss Deka Investment sich von seinen RWE-Aktien trennen“, fordert urgewald-Campaignerin Kathrin Petz. „Das Beispiel RWE zeigt darüber hinaus, Deka Investment muss endlich übergreifende Ausschlusskriterien für Kohle und Rüstung wie auch für andere heikle Sektoren verabschieden“, sagt Petz. Daher ruft urgewald die lokalen Sparkassen auf, auf ihre Fondsgesellschaft einzuwirken, damit sie verbindliche Ausschlusskriterien und Mindeststandards für solche Sektoren einführt. Kund*innen sollten bei ihren Berater*innen nachfragen und solche Unternehmen und Sektoren explizit für ihre Geldanlage ablehnen.