Kein Kohlekraftwerk könnte ohne umfangreiche Versicherungspakete und ohne Investitionen gebaut werden. Versicherer wie die Allianz, Munich Re oder Hannover Rück stehen deshalb an einer Schlüsselstelle für den Kohleausstieg. Sie entscheiden mit über den Klimaschutz, der für uns, unsere Kinder und alle künftigen Generationen zwingend ist. Wenn sie Kohlefirmen von Versicherungen und Investitionen ausschließen, dann trifft das diese klima- und gesundheitsschädliche Industrie direkt. Aus diesem Grund fordert urgewald seit Langem die Versicherung von Kohle zu stoppen und deren Finanzierung einzustellen. Unsere Kampagne zusammen mit zahlreichen Partnerorganisationen weltweit hat in den Jahren 2018 und 2019 große Erfolge für mehr Klimaschutz erreicht – doch es bleibt noch viel zu tun.
Erste Versicherer trennen sich von der Kohle
Allianz:
Der Münchener Konzern ist einer der größten Versicherer der Welt und gehörte bis vor Kurzem auch zu den wichtigsten Versicherern der Kohleindustrie. Dass sich das inzwischen geändert hat, dahinter stecken die jahrelangen Kampagnen von urgewald und unseren Partnergruppen.
Schon im Jahr 2015 reduzierte die Allianz als erster großer Versicherer seine Kohle-Investitionen nach öffentlichem Druck von urgewald. Sie schloss Kohlefirmen von Investitionen aus, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes oder ihrer Stromproduktion mit Kohle machen. Das Problem: Viele große Kohlekonzerne sind davon bis heute nicht betroffen, zum Beispiel jene, in die Allianz im Auftrag für externe Kunden investiert. Das Versicherungsgeschäft mit Kohlekunden schränkte die Allianz damals überhaupt nicht ein.
Das änderte sich im Mai 2018: Im Zuge einer internationalen Kampagne und nach Gesprächen mit urgewald sagte der Konzern zu, die Investitionen in Kohle weiter einzuschränken und künftig auch keine Projekte für Kohlekraftwerke und Kohleminen mehr zu versichern. Die Allianz hat außerdem angekündigt, bis 2040 gänzlich aus dem Geschäft mit Kohle auszusteigen – was zwar eindeutig zu lange dauert, allerdings die erste Ankündigung dieser Art eines Versicherers ist. Trotz einiger Lücken ist die Kohle-Richtlinie damit ein weitreichender Schritt für mehr Klimaschutz in der Versicherungsbranche.