Dieser Tag beginnt mit einem spannenden Interview im Hause Annette Arjoon-Martins. Von Beruf Pilotin, hat sie ihre Leidenschaft für den Schutz der Küste entdeckt. Sie ist Gründerin der „Gesellschaft für Meeresschutz/Marine Conservation Society“ (2000) und hat dafür gesorgt, dass der 145 km lange Muschelstrand „Shell Beach“ 2011 unter Schutz gestellt wurde. Übrigens das einzige Gebiet entlang der Küste. An diesen Strand kommen vier massiv bedrohte Arten der Seeschildkröten zur Eierablage: Lederschildkröte (Leatherback), Echte Karettschildkröte (Hawksbill), Oliv-Bastardschildkröte (Olive Ridley) und Grüne Meeresschildkröte (Green Turtle).
Annette erzählt uns, dass seit 2012 der Wind stärker, die Wellen höher werden. Die indigene Gemeinschaft der Arawaks, die früher auch von Schildkrötenfleisch und -eiern lebte, schützt inzwischen diese beeindruckenden Tiere. Leider kam es 2017 durch eine große Überschwemmung zur Zerstörung des Besucherzentrums, und, schlimmer noch, zum Abriss großer Teile dieses Strandes. Seitdem ist er für Besucher gesperrt. 208 der indigenen „Amerindians“ mussten ihre dortige Siedlung verlassen. Die Umsiedlung in ein etwas größeres Dorf ist nicht geglückt. Denn ohne den einfachen Zugang zum Meer, ohne eigenes Land ist den Umgesiedelten plötzlich die jahrhundertealte Lebensgrundlage genommen. Sie wurden „Klimaflüchtlinge“, wie Annette diesen Zustand nennt.