Update der GOGEL-Datenbank zeigt: Öl- und Gasindustrie expandiert inmitten der Klimakrise

Medienbriefing
Berlin 15.11.2023

Heute hat urgewald gemeinsam mit über 50 Partnerorganisationen die diesjährige Global Oil & Gas Exit List (GOGEL) veröffentlicht. GOGEL ist die bisher umfangreichste öffentliche Datenbank, die die Aktivitäten der globalen Öl- und Gasunternehmen offenbart. Sie enthält 1.623 Unternehmen, die Öl und Gas fördern oder neue fossile Infrastruktur wie Terminals für Flüssiggas (LNG), Öl- und Gaspipelines oder Gaskraftwerke entwickeln. Die in GOGEL aufgeführten Unternehmen sind verantwortlich für 95 % der weltweiten Öl- und Gasproduktion.  

Zum Download von GOGEL 2023: www.gogel.org

Die Daten zeigen: Inmitten der Klimakrise suchen oder erschließen 96 % der 700 von GOGEL erfassten Förderunternehmen neue Öl- und Gasfelder. 1.023 Unternehmen planen neue LNG-Terminals, Pipelines oder Gaskraftwerke.

Nils Bartsch, Leiter der Öl- und Gas-Recherche bei urgewald, sagt: „Das Ausmaß dieser fossilen Expansionspläne ist erschreckend. Um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten, ist ein schneller, kontrollierter Rückgang der Öl- und Gasproduktion essenziell. Stattdessen sorgt die Industrie dafür, dass sich die Klimakrise immer weiter zuspitzt.“

Weltweite Öl- und Gas-Exploration geht weiter – im Widerspruch zu IEA-Szenario

Laut dem 1,5-Grad-Szenario der Internationalen Energieagentur (IEA) aus dem Jahr 2021 ist die Suche nach neuen Öl- und Gasreserven nicht mehr notwendig und verzögert vielmehr die Energiewende.[1] Dennoch hat die Industrie ihre jährlichen Investitionsausgaben für die Öl- und Gasexploration seit 2021 um mehr als 30 % gesteigert. In den letzten drei Jahren haben die Öl- und Gasunternehmen in der GOGEL-Datenbank insgesamt 170,4 Milliarden US-Dollar für die Suche nach neuen Öl- und Gasreserven ausgegeben.

GOGEL listet 384 Unternehmen auf, die zwischen 2021 und 2023 durchschnittlich pro Jahr mindestens 10 Millionen US-Dollar für Exploration ausgegeben haben. Die sieben größten Explorationsunternehmen sind China National Petroleum Corporation – CNPC (5,9 Mrd. USD), China National Offshore Oil Corporation - CNOOC (3,2 Mrd. USD), Saudi Aramco (2,8 Mrd. USD), Pemex (2,6 Mrd. USD), Sinopec Group (2,4 Mrd. USD), Pioneer Natural Resources (2,1 Mrd. USD) und Shell (2,0 Mrd. USD).

Kurzfristige Expansionspläne: Angriff auf die UN-Klimaziele

GOGEL listet 539 Unternehmen auf, die aktuell daran arbeiten insgesamt 230 Milliarden Barrel Öläquivalent (bboe) aus bisher unerschlossenen Öl- und Gasfeldern in Produktion zu bringen.[2] Diese kurzfristigen Expansionspläne sind eine große Gefahr für die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5-Grad. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass selbst wenn die Förderung von Kohle über Nacht auf magische Weise beendet werden würde, wir immer noch fast 20 % der genehmigten und produzierenden Öl- und Gasreserven im Boden lassen müssten, um das Kohlenstoffbudget für das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten.[3]

Die sieben Unternehmen mit den größten kurzfristigen Expansionsplänen sind Saudi Aramco (16,8 bboe), QatarEnergy (16,5 bboe), Gazprom (10,7 bboe), Petrobras (9,6 bboe), ADNOC (9,0 bboe), TotalEnergies (8,0 bboe) und ExxonMobil (7,9 bboe). Diese sieben Unternehmen allein sind für ein Drittel der unmittelbar bevorstehenden Öl- und Gas-Expansionspläne verantwortlich.

Fossile Abhängigkeit: Weltweit blockieren Öl- und Gas-Projekte erneuerbare Zukunft

Die in GOGEL aufgeführten Unternehmen erkunden oder erschließen neue Öl- und Gasvorkommen in insgesamt 129 Ländern. TotalEnergies (53 Länder) führt die Liste der Unternehmen an, die in den meisten Ländern expandieren, gefolgt von Shell (41 Länder), Eni (40 Länder), ExxonMobil (39 Länder), BP (29 Länder), Petronas (27 Länder), Chevron sowie Repsol (beide 25 Länder).

Fast ein Drittel der Länder, in denen TotalEnergies neue Öl- und Gasvorkommen sucht oder erschließt, sind Länder wie Südafrika, Namibia, Mosambik[4] oder Papua-Neuguinea. Dort gibt es derzeit nur eine geringe oder gar keine Öl- und Gasproduktion.[5] Anstatt ihnen die Chance zu geben, eine Energiezukunft auf Basis von erneuerbaren Energien aufzubauen, treiben die Öl- und Gaskonzerne diese Länder in die langfristige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Leanne Govindsamy von der südafrikanischen NGO Centre for Environmental Rights sagt: „Öl- und Gasunternehmen wie TotalEnergies, Shell und ihre lokalen Partner geben Milliarden Dollar aus, um afrikanische Länder in eine fossile Gaszukunft zu treiben. Gas ist keine sinnvolle Option für Afrika. Es ist schmutzig, teuer und die meisten neuen Projekte brauchen 5 bis 7 Jahre, bevor sie überhaupt einen Beitrag zur Energiesicherheit leisten können. Was wir brauchen, ist ein gerechter Übergang zu bezahlbarer und erneuerbarer Energie für alle.“

ADNOC: Präsident des UN-Klimagipfels auf Kollisionskurs mit dem 1,5-Grad-Ziel

GOGEL ermöglicht es Nutzer*innen zu beurteilen, ob die Aktivitäten eines Unternehmens mit dem Fahrplan der Internationalen Energieagentur (IEA) hin zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 vereinbar sind. Für jedes Öl- und Gasförderunternehmen zeigt die Datenbank, welcher Anteil seiner kurzfristigen Expansionspläne über die von der IEA aufgezeigten Grenzen hinausgeht.[6] Mit 8,3 Milliarden Barrel Öläquivalent (bboe) plant die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) aktuell die höchste absolute Überschreitung unter allen Unternehmen der Branche. Während ADNOC-Konzernchef Sultan Al Jaber den Ende November beginnenden Weltklimagipfel in Dubai leiten wird, befindet sich sein Unternehmen auf direktem Kollisionskurs mit dem 1,5-Grad-Ziel.

Erst vor kurzem gab ADNOC eine endgültige Investitionsentscheidung für sein riesiges Gasprojekt Hail & Ghasha bekannt. Das Projekt soll im Marawah-Biosphärenreservat entstehen, das viele gefährdete Arten beherbergt und das größte Meeresschutzgebiet im Arabischen Golf ist.

ADNOC behauptet, dies werde das weltweit erste Gasprojekt mit „Netto-Null-Emissionen“ sein, da jährlich 1,5 Millionen Tonnen CO2 aufgefangen werden sollen. Dieses Versprechen verliert bei genauerer Betrachtung seinen Glanz. Hail & Ghasha ist Teil der Ghasha Gaskonzession. Die Verbrennung des Gases, das ADNOC im Rahmen dieser Konzession fördern will, würde jährlich mehr als 20 Mal so viel CO2 freisetzen, wie das Unternehmen aufzufangen verspricht.[7] Außerdem wird auf dem Weg des Gases zu den Endverbraucher*innen entlang der gesamten Lieferkette Methan entweichen. Methan hat über einen Zeitraum von 20 Jahren einen mehr als 86-mal stärkeren Effekt auf die Erderwärmung als CO2.[8] 

ADNOC lässt all diese Emissionen bequemerweise in seiner Netto-Null-Gleichung außen vor. Es bleibt auch abzuwarten, ob ADNOC die versprochenen CO2-Mengen tatsächlich abscheiden und speichern wird. Selbst die technologieoptimistische Internationale Energieagentur räumt ein, die Geschichte der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sei „weitgehend von unerfüllten Erwartungen“ geprägt.[9]

LNG-Exportkapazität soll um 162 % wachsen

GOGEL 2023 erfasst alle Unternehmen, die neue Flüssigerdgas-Terminals (LNG-Terminals) entwickeln, und liefert aufgeschlüsselte Daten zum Ausbau der LNG-Export- und Importkapazitäten.[10] Wie die Datenbank zeigt, planen die Unternehmen, die weltweite LNG-Exportkapazität um 162 % zu erhöhen.[11]

Neue LNG-Exportterminals sind Hauptantriebskräfte für groß angelegte Gasförderung in Ländern wie den USA, Katar oder Mosambik[12]. Die 7 größten Entwickler von LNG-Exportkapazitäten in der GOGEL sind: Venture Global LNG (71,1 Millionen Tonnen pro Jahr/Mtpa), NOVATEK (58,2 Mtpa), QatarEnergy (46,5 Mtpa), Sempra Energy (29,4 Mtpa), Tellurian (27,6 Mtpa), Shell (25,2 Mtpa) und Cheniere Energy (22,8 Mtpa).

LNG-Expansion in den USA und der Fracking Boom

Die USA begannen 2016, im Jahr nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens, mit dem Export von LNG.[13] Heute zementiert die Golfküste der USA ihren Status als weltweit größtes Exportzentrum für LNG. Die 21 neuen LNG-Exportanlagen, die entlang der Golfküste geplant sind, machen laut GOGEL 41 % des weltweiten LNG-Exportausbaus aus.  Ein Großteil des fossilen Gases, das von diesen Terminals exportiert werden soll, stammt aus dem Permian Basin, dem Herzen der US-Fracking-Industrie. GOGEL listet 76 Unternehmen auf, die im Permian Basin tätig sind.[14]

Während Fracking in vielen Ländern verboten ist, werden 88 % des in den USA geförderten fossilen Gases durch Fracking gewonnen.[15] Unternehmen wie Chevron, ConocoPhillips oder EOG Resources pumpen riesige Mengen an Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden, um das in Schiefergestein eingeschlossene fossile Gas zu fördern. Fracking hinterlässt eine Spur von zerstörten Landschaften, verseuchtem Wasser, verschmutzter Luft und kann schwerwiegende Gesundheitsfolgen haben, vor allem für Kinder.[16] Hinzu kommen der energieintensive Verflüssigungsprozess und das Risiko von Methanlecks entlang der gesamten Lieferkette, was LNG aus den USA besonders klimaschädlich macht.[17]  

Betroffene Gemeinden entlang der Golfküste kämpfen gegen jedes einzelne der geplanten LNG-Exportterminals. Rebekah Hinojosa, Mitglied des South Texas Environmental Justice Network, sagt: „Die Öl- und Gasindustrie will unberührte Feuchtgebiete entlang der gesamten Küste mit LNG-Anlagen zupflastern, so wie die NextDecade Corporation mit dem Rio Grande Terminal. Abgesehen von den Umweltfolgen verletzen diese Pläne indigenes Land, und riskieren, dass Beschäftigte in der Fischerei und im Tourismus ihre Arbeitsplätze verlieren. Unsere Communities weigern sich, für die schmutzigen Gasexporte der Fracking-Industrie geopfert zu werden.“

Europa: Anheizer des globalen LNG-Booms

Wie GOGEL zeigt, planen Firmen in europäischen Ländern derzeit neue LNG-Importkapazität in Höhe von 135,8 Millionen Tonnen pro Jahr (Mtpa). Das entspricht einem Fünftel des globalen Ausbaus. Die fünf europäischen Länder mit den größten Ausbauplänen sind: Deutschland (50,9 Mtpa), Italien (19,1 Mtpa), Griechenland (17,2 Mtpa), Vereinigtes Königreich (8,9 Mtpa) und Niederlande (6,6 Mtpa).

Deutschland sticht hierbei heraus. Nach China (255,5 Mtpa) ist die Bundesrepublik das Land mit dem größten geplanten Ausbau an LNG-Importkapazität. An fünf Standorten werden derzeit in Deutschland Kapazitäten zugebaut: Brunsbüttel, Stade, Rügen, Wilhelmshaven und Rostock. Maßgeblich beteiligte Unternehmen sind unter anderem: Tree Energy Solutions (15,9 Mtpa), Deutsche ReGas (6,1 Mtpa), Dow Inc (4,6 Mtpa), RWE (3,7 Mtpa) und E.ON (1,2 Mtpa).

Regine Richter, Energie- und Finanz-Campaignerin bei urgewald, sagt: „Nachdem die Abhängigkeit von russischem Pipelinegas gesunken ist, baut die Bundesrepublik nun neue Abhängigkeiten auf und legt sich auf jahrzehntelange weitere Nutzung von fossilen Energieträgern fest. Dreckige LNG-Importe aus den USA und Gaslieferungen aus autoritären Regimen wie Katar sind eine schwere Last für die deutsche Klimabilanz sowie für Umwelt und Menschenrechte.“

Geplante neue Gaskraftwerke sprengen unser CO2-Budget

GOGEL 2023 liefert erstmals Daten zu Unternehmen, die neue Gaskraftwerke planen. Die Datenbank offenbart die insgesamt 651 Unternehmen, die inmitten der sich verschärfenden Klimakrise zusätzliche 567 Gigawatt (GW) Gaskraftwerkskapazität zubauen wollen. Falls alle diese Projekte verwirklicht werden, würde die weltweit installierte Gaskraftwerkskapazität um 30 % steigen.[18] Ein erheblicher Teil dieser neuen Gaskraftwerke wäre auf importiertes LNG angewiesen.

Nils Bartsch kommentiert: „Die Industrie stellt fossiles Gas gerne als sauberen Nachfolger von Kohle und als Brückentechnologie für die Energiewende dar. Das ist ein gefährliches fossiles Märchen. Bezieht man sämtliche anfallende Emissionen mit ein, kann fossiles Gas genauso klimaschädlich wie Kohle sein.“[19]

Die Ausbaupläne der sieben größten Gaskraftwerksentwickler in der GOGEL-Datenbank belaufen sich auf 86 GW: Korea Electric Power Corporation - KEPCO (17,2 GW), Bangladesh Power Development Board (16,9 GW), Taipower (14,9 GW), Vietnam Electricity Group (EVN) (9,9 GW), China Huaneng Group (9,5 GW), China Huadian Corporation (9,3 GW) und Comisión Federal de Electricidad EPE – CFE (8,3 GW).

Auch in europäischen Ländern planen Unternehmen den Bau zahlreicher neuer Gaskraftwerke. Zusätzliche Kapazität in Höhe von 53,9 Gigawatt (GW) soll hinzugebaut werden, allen voran im Vereinigten Königreich (11,6 GW), Italien (7,8 GW), Polen (7,2 GW) und Griechenland (5,4 GW).[20] Die am stärksten involvierten Kraftwerksbauer sind EPH mit Sitz in Tschechien, LNG-9 aus Singapur, der italienische Energiekonzern Enel, EP Investment mit Sitz in Luxemburg und die polnische PGE.

Verantwortung der Finanzwirtschaft: Geldquellen für fossile Expansion abdrehen!

Expansion ist eine zentrale Größe im Geschäftsmodell der Öl- und Gaskonzerne. Bevor eine fossile Quelle versiegt, bohren die Unternehmen bereits die nächste an, um ihr Produktionsniveau zu halten oder sogar zu steigern. Mit jeder neuen Bohrung treiben sie die Welt weiter in Richtung Klimakatastrophe. Die Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe haben im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht. Dennoch haben Öl- und Gaskonzerne wie Shell, TotalEnergies und BP ihre ohnehin schon schwachen Klimazusagen in diesem Jahr schnell wieder zurückgenommen – was einmal mehr zeigt, dass ihnen der Profit wichtiger ist als unser Planet.[21] Die so genannten Klimaschutzmaßnahmen der Öl- und Gasindustrie sind viel zu oft nicht mehr als leere Versprechungen und Fehlinformationen, mit denen die Firmen versuchen, sich ihrer Verantwortung zu entziehen.

Regine Richter, Energie- und Finanz-Campaignerin bei urgewald, sagt: „Geldgeber und Investoren müssen erkennen, dass sich diese Industrie nicht freiwillig verändern wird. Private und öffentliche Finanzinstitutionen, Versicherer, Aufsichtsbehörden und Zentralbanken müssen der fossilen Expansion den finanziellen Boden entziehen.
GOGEL liefert die Daten, die es dafür braucht. Nur mit schnellem Handeln können wir das 1,5-Grad-Ziel noch retten.“

Weitere Details zu den Investoren hinter fossilen Unternehmen liefert die urgewald-Datenbank „Investing in Climate Chaos“: https://investinginclimatechaos.org

Über GOGEL

GOGEL ist die umfangreichste öffentliche Datenbank über die Öl- und Gasindustrie. urgewald hat sie aufgebaut, um die Einführung effektiver Beschränkungen für Öl- und Gasunternehmen im Finanzsektor zu erleichtern. GOGEL 2023 enthält detaillierte Daten zu 1.623 Unternehmen. Die Datenbank erlaubt es ihren Nutzer*innen, Unternehmen auf Basis ihrer Expansionspläne im Bereich Öl- und Gasförderung, Zubau von fossiler Infrastruktur und der Entwicklung neuer Gaskraftwerke zu bewerten.

GOGEL zeigt außerdem, welche Unternehmen Expansionspläne haben, die die Grenzen des Netto-Null-Emissions-Szenarios der Internationalen Energieagentur überschreiten. Darüber hinaus zeigt GOGEL die Beteiligung von Unternehmen an ausgewählten Projekten mit hohem Reputationsrisiko, die gewaltsame Konflikte verschärfen, immense soziale und ökologische Schäden verursachen oder durch Klagen und den Widerstand lokaler Gemeinschaften angefochten werden.[22]

234 Finanzinstitutionen nutzen derzeit GOGEL, um ihre Portfolios zu überprüfen oder neue Ausschlusskriterien zu entwickeln. Viele Akademiker*innen, Journalist*innen und Organisationen der Zivilgesellschaft nutzen GOGEL ebenfalls, um die Öl- und Gasindustrie zu bewerten und besser zu verstehen.

Die Hauptinformationsquellen für die Erstellung der GOGEL sind Unternehmensdaten wie Jahresberichte und Investorenpräsentationen, Rystad Energy sowie Global Energy Monitor. GOGEL wird jedes Jahr im Herbst aktualisiert und soll im Laufe der Zeit um weitere Teilbereiche der Öl- und Gasindustrie erweitert werden.

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[1] Vgl. IEA (2021), S.160: https://iea.blob.core.windows.net/assets/deebef5d-0c34-4539-9d0c-10b13d840027/NetZeroby2050-ARoadmapfortheGlobalEnergySector_CORR.pdf

[2] Die GOGEL-Metrik “Kurzfristige Expansion“ umfasst Öl- und Gasressourcen, die von Rystad Energy in die beiden Entwicklungsphasen vor Produktionsbeginn (field evaluation and under development) eingeordnet werden. Die verantwortlichen Unternehmen werden in naher Zukunft (in den nächsten 1-7 Jahren) mit der Förderung beginnen.

[3] Vgl. Sky’s Limit Data Update, S.5: https://priceofoil.org/content/uploads/2023/08/skys-limit-data-update-2023-v3.pdf

[5] Vgl. S&P Global: https://www.spglobal.com/commodityinsights/en/ci/research-analysis/closing-door-or-window-of-opportunity-for-frontiers.html

[6] Basierend auf dem ursprünglichen, 2021 von der IEA veröffentlichten und 2022 aktualisierten Szenario, das besagt, dass in einer 1,5-Grad-Welt die Genehmigung neuer Öl- und Gasfelder nach 2021 nicht erforderlich ist. Vgl. IEA (2022), S. 133: https://iea.blob.core.windows.net/assets/830fe099-5530-48f2-a7c1-11f35d510983/WorldEnergyOutlook2022.pdf

[7] Eigene Berechnung basierend auf ADNOC (2023): https://www.adnoc.ae/en/news-and-media/press-releases/2023/adnoc-takes-fid-on-worlds-first-project-that-aims-to-operate-with-net-zero-emissions und IPCC (2006) und https://www.ipcc-nggip.iges.or.jp/public/2006gl/pdf/2_Volume2/V2_2_Ch2_Stationary_Combustion.pdf, S. 2/16

[8] Vgl. IPCC (2013) S. 714: https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/anthropogenic-and-natural-radiative-forcing/

[9] Vgl. IEA (2023) S. 132: https://iea.blob.core.windows.net/assets/13dab083-08c3-4dfd-a887-42a3ebe533bc/NetZeroRoadmap_AGlobalPathwaytoKeepthe1.5CGoalinReach-2023Update.pdf

[10] Exportkapazitäten beziehen sich auf Verflüssigungsanlagen, Importkapazitäten auf Regasifizierungsanlagen.

[11] Daten zu bestehenden LNG-Exportkapazitäten von Global Energy Monitor (GEM), Global Gas Infrastructure Tracker (Juli 2022): https://globalenergymonitor.org/projects/global-gas-infrastructure-tracker/

[13] Vgl. https://www.permianclimatebomb.org/chapter-3

[15] Eigene Analyse basierend auf Daten von Rystad Energy, UCube, Oktober 2023

[16] Vgl. https://earthworks.org/issues/hydraulic-fracturing-101/ und https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/EHP11092

[17] Vgl. https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.aaz5120 und https://www.nrdc.org/resources/sailing-nowhere-liquefied-natural-gas-not-effective-climate-strategy

[18] Daten zu installierter Gaskraftwerkskapazität von Global Energy Monitor (GEM), Global Gas Plant Tracker (Februar 2023): https://globalenergymonitor.org/projects/global-oil-gas-plant-tracker/

[19] Vgl. Gordon et al. 2023: Evaluating net life-cycle greenhouse gas emissions intensities from gas and coal at varying methane leakage rates

[20] Der Ausbau von Gaskraftwerken in Russland ist nicht in die Berechnung der Gesamtkapazität eingeflossen.

[21] Vgl. https://www.euronews.com/green/2023/06/15/shell-joins-bp-and-total-in-u-turning-on-climate-pledges-to-reward-shareholders

[22] Vgl. https://gogel.org/reputational-risk-projects

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    Nils Bartsch
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